Best4Soil
Ein Praktikernetzwerk zum Wissensaustausch über Prävention und Kontrolle von bodenbürtigen Krankheiten
Im Rahmen des Projektes Best4Soil wurde eine Praxisgemeinschaft geschaffen, welche Landwirt*innen, Berater*innen, Ausbildner*innen und Forscher*innen aus ganz Europa miteinander vernetzt.
Das Hauptziel des thematischen Netzwerks Best4Soil ist es, die Bodengesundheit in Europa zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen, indem es praxisnahes Wissen über die besten Verfahren zur Regulierung von bodenbürtigen Krankheiten bewirbt.Dazu fanden während der Projektlaufzeit von 2018-2022 verschiedene Treffen und Veranstaltungen in 20 europäischen Ländern statt, auf denen Wissen über die Bodengesundheit sowie über die besten Verfahren zur Regulierung von bodenbürtigen Krankheiten gesammelt und ausgetauscht wurde.
Die zusammengetragenen Informationen zu bodenbürtigen Krankheitserregern und Nematoden, für Gemüse-, und Ackerbaukulturen sowie Zwischenfrüchten sind über freizugängliche Datenbanken einsehbar. Die aufbereiteten Daten dienen hierbei als Unterstützung beim Aufbau geeigneter Fruchtfolgen und bei der Anwendung innovativer Bekämpfungsstrategien.
Die Ansätze zur Optimierung der Bodengesundheit wurden in drei große Themengebiete untergliedert:
- Eine optimierte Fruchtfolge als Grundlage zur Vermeidung von bodenbürtigen Krankheiten, die speziell auf die Bedürfnisse und die Situation jedes einzelnen Landwirtes zugeschnitten ist.
- Die Umsetzung bewährter Praktiken mit präventiver Wirkung, wie die Verwendung von Kompost, organischen Zusatzstoffen, Zwischenfrüchten und Gründüngungen.
- Die Implementierung bewährter Verfahren zur Verringerung bodenbedingter Krankheiten nach ihrem Auftreten, um den Inokulumspiegel zu senken, wie z.B. (Bio-)Solarisation und anaerobe Bodenentseuchung (ASD).
Alle relevanten Informationen dazu sind auf der Website von Best4Soil (https://www.best4soil.eu/ ) durch Informationsblätter, Videoanleitungen, einen Blog wie Chatraum und zwei Open-Access-Datenbanken aufbereitet und abrufbar. Außerdem sind alle Informationen in 22 EU-Sprachen verfasst, frei zugänglich und leicht verständlich, um einen reibungslosen Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis zu gewährleisten.
Des Weiteren wurde im Zuge des Projektes ein Instrument zur Entscheidungsfindung entwickelt, das Landwirt*innen und anderen Fachleuten hilft, das Bodengesundheitsmanagement nachhaltig zu verbessern. Dieses Hilfsinstrument liefert beispielsweise maßgeschneiderte Informationen über geeignete Fruchtfolgen und hilft dabei den Anbau von Gründüngung/Zwischenfrüchten zu planen, die für die Bodengesundheit förderlich sind.
Neben der Website und den Datenbanken wurden lokale Kommunikator*innen, sogenannte Facilitators (aus dem Englischen von „to facilitate“ – was ermöglichen, unterstützen, moderieren bedeutet), eingesetzt, um ein Netzwerk aktiver Communities of Practice aufzubauen. Die Facilitators verschiedener europäischer Regionen waren in vier Subnetzwerken organisiert, die auf den EP- PO-Klimazonen basierten und somit aktiv das Wissen und das Feedback aus der Praxis vermitteln konnten.
Das Konsortium von Best4Soil umfasste Berater*innen, Züchter*innen, Kommunikator*innen, Pädagog*innen, Landwirt*innen und Forscher*innen aus acht europäischen Ländern. Zusammen mit Mitwirkenden aus zwölf weiteren EU-Ländern verband das Netzwerk einen wichtigen Teil der europäischen Landwirt:innen, Berater:innen und Ausbildner:innen, den Hauptbeteiligten von Best4Soil, miteinander.
Das Best4Soil Netzwerk in 20 europäischen Ländern:
Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Serbien, Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
Auftraggeber:
Best4Soil wurde im Rahmen des Horizont-2020-Programms der Europäischen Union als Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahme unter GA Nr. 81769696 gefördert.
Informationsmaterial:
- Videos - https://www.best4soil.eu/videos
- Informationsblätter - https://www.best4soil.eu/factsheets
- Datenbank mit Informationen über den Wirtspflanzen-Status und die Schadensempfindlichkeit von Nutzpflanzen für eine große Anzahl von Nematodenarten und bodenbürtigen Krankheitserregern - https://www.best4soil.eu/database
Projektpartner:
- FiBL Österreich – Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Partner, Facilitator)
- Grand Farm, Österreich (Partner, Facilitator)
- 7reasons Medien GmbH, Österreich (Partner)
- Bioselena, Bulgarien (Facilitator)
- Laconcy, Zypern (Facilitator)
- Bioinstitut, Tschechien (Facilitator)
- Seges, Dänemark (Partner, Facilitator)
- Eva Tuusis, Estland (Facilitator)
- CTIFL – Centre Technique Interprofessionnel des Fruits et Légumes, Frankreich (Facilitator)
- P.H. Petersen Saatzucht Lindsgaard, Deutschland (Partner, Facilitator)
- ÖMKI – Ökológiai Mezőgazdasági Kutatóintézet, Ungarn (Facilitator)
- Teagasc Agriculture and Food Development Authority, Irland (Partner, Facilitator)
- CRPV soc. coop. – Centro Ricerche Produzioni Vegetali, Italien (Facilitator)
- LLKC – Latvijas Lauku konsultāciju un izglītības centrs, Lettland (Facilitator)
- LAMMC – Lietuvos agrarinių ir miškų mokslų centras, Litauen (Facilitator)
- Delphy, Niederlande (Partner, Facilitator)
- Wageningen University & Research, Niederlande (Partner, Facilitator)
- UPWR – Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu, Polen (Partner, Facilitator)
- Institute of Pesticides and Environmental Protection, Serbien (Facilitator)
- Slovak University of Agriculture Nitra, Slowakei (Facilitator)
- Junta de Andalucía, Spanien (Partner, Facilitator)
- Agroscope, Schweiz (Partner, Facilitator)
- Bern University of Applied Sciences, Schweiz (Partner, Facilitator)
- AHDB – Agriculture and Horticulture Development Board, Vereinigtes Königreich, (Facilitator)
Kontaktperson Österreich:
Mag. Andreas Kranzler
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich)
Doblhoffgasse 7/10
A-1010 Wien
Tel. +43 (0)1 9076313 – 21
E-Mail: andreas.kranzler(at)fibl.org
Weitere Informationen zum Projekt: https://www.best4soil.eu/